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Wenn die Fehlermeldung “Störung L0” auftritt, ist das prozessorinterne EEPROM defekt bzw. nicht mehr zugreifbar. Die Meldung tritt immer erst beim Neueinschalten der Spannungsversorgung auf, weil erst zu diesem Zeitpunkt das EEPROM wieder gelesen werden soll. Das EEPROM wird durch einen "genialen" Hintergrundprozess der SW zerstört, die ständig versucht einen RAM-Bereich mit dem EEPROM abzugleichen und damit die vorgenommenen Einstellungen dauerhaft zu speichern. Wenn nun das EEPROM das kleinste Problem hat, wird ständig (bei mir 15 mal pro Sekunde) versucht das EE zu beschreiben. Was das fĂĽr ein EEPROM mit max. 10000 Schreibzyklen bedeutet, kann sich jeder selbst ausrechnen. Mein Europa 11 konnte ich mit einer veränderten Firmware wieder zum Leben erwecken - ich weiss allerdings nicht, ob das mit jedem defekten Europa 11 geht, möglicherweise hängt das von der Art der Schädigung des EEPROMs ab. Den Patch, nicht jedoch die modifizierte FW selbst (aus rechtlichen GrĂĽnden), stelle ich unten zur VerfĂĽgung. Benötigt wird allerdings ein EPROM-Brenner und einige HW Kenntnisse. Und der Patch funtioniert nur mit Firmware D 1007-F1-1 oder D 1007-G1-1 (steht auf dem EPROM).

ACHTUNG:

Die nachfolgenden Patches sind nur unter der Originalfirmware F oder G anwendbar.

Das Verändern der Original FW erfolgt auf eigene Gefahr. Ich übernehme keine Verantwortung für etwaige Schäden am Telefon oder indirekten Schäden/Kosten, die durch das Verändern der Firmware entstanden sind. Durch das Verändern der FW verliert das Telefon seine Zulassung und darf in Europa an öffentlichen Netzen nicht mehr betrieben werden.

Patches im Motorola S-Record-Format fĂĽr FW F

Patches im Motorola S-Record-Format fĂĽr FW G

Anleitung zum Reaktivieren des Telefons bei “Störung L0”

1.
Im Config-Register des 68HC11-Prozessors ist, warum auch immer, ein falscher Wert eingetragen, der den Zugriff auf das interne EEPROM verhindert. Das Config-Register ist selbst eine EE-Zelle. Um das zu programmieren, muss der Prozessor im Testmode hochlaufen, was der Hersteller netterweise vorgesehen hat: es muss nur beim Einschalten der Versorgung ein Lötpad an GND gehalten werden (z.B. mit Pinzette, siehe Bild).
Das Umprogrammieren erledigt das Programm config09.s1. Das ist ein Motorola S-Record-File und sollte vom verwendeten EPROM-Programmierer eingelesen werden können. Die Programmbytes landen normalerweise, wenn die Prommersoftware richtig arbeitet, automatisch an der richtigen Adresse. Als EPROM für config09 kann auch ein kleineres als das verwendete 27C010 verwendet werden (ich habe 27C256 verwendet, so einsetzen, dass die Pins 1 und 2 vom Sockel frei bleiben). Wenn das config09 richtig läuft, gehen der Reihe nach wie bei einem Lauflicht die 4 LEDs an (dauert ca. 5 Sekunden). Wenn nicht, ist der Prozessor nicht im Testmode. Wenn das geklappt hat, sollte das Telefon mit der Originalsoftware anschließend wieder starten (Brücke vom Lötpad nach GND wieder entfernen). Es kann bis zu 20 Sekunden dauern, bis das Display erscheint. Bis zum nächsten Einschalten, dann steht wieder Störung L0 im Display. Wenn das geklappt hat, stehen die Chancen gut, dass das Teil mit der gepatchten FW wieder dauerhaft läuft -> weiter mit 2.

2.
Original Firmware auslesen und danach das S-Record ee_fix3x.s1 darüberlaufen lassen und anschließend in ein neues EPROM brennen (27C010). Die Brennersoft sollte nur die im S-Record aufgeführten Bytes verändern. So, jetzt sollte ein mit Schritt 1 wiederbelebtes Telefon anschließend mit der neuen Firmware normal (mit 2 kleinen Änderungen) laufen.
Der Unterschied zu Original FW: Das EEPROM wird nur noch beschrieben, wenn das Telefon im Programmiermodus ist, also wenn die LED neben der SET-Taste brennt oder maximal 256 mal nach Verlassen des Programmiermodes. Das Schreiben auf das EEPROM wird mit dem Leuchten der Mute-LED angezeigt. Das bewirkt, dass alle Einstellungen gesichert werden, aber das EEPROM nicht mehr ständig beschrieben wird (so wie ich es eigentlich von der Original FW erwartet hätte :-/ ).

Die S-Records ee_car3x.s1 ist für noch gesunde Telefone gedacht, denen man vorsorglich das EEPROM-Zerstören abgewöhnen will. Man sieht dann am Flackern der Mute-LED wie defekt das EEPROM schon ist.

Wenn das nicht funktioniert, d.h. nach dem nächsten Einschalten wieder “Störung L0” erscheint, gibt es noch eine letzte Möglichkeit, nämlich die Störungsmeldung zu unterdrĂĽcken, wobei sich dann keine Einstellungen (MSN, Kurzwahlen usw.) dauerhaft abspeichern lassen. Dazu ist der Patch ee_dis3x.s1 zuständig. Das Telefon benötigt dann nach jedem Einschalten ein paar Sekunden, fragt dann nach den MSN´s, arbeitet danach aber normal.